An vielen Orten der Welt finden Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen statt. Seit einigen Jahren müssen wir leider auch in Europa wieder diese Erfahrungen machen.
Kriege haben immer viele Gesichter der Grausamkeit und jeder Krieg hat seine Vorgeschichte und seine Geschichte danach. Die Gedenkstätte Neubrandenburg Fünfeichen ist lebendige Zeitzeugin dafür. Hier waren 1939 bis 1945 mehr als 120.000 Kriegsgefangene aus 11 europäischen Ländern sowie aus den USA, Kanada, Australien und Neuseeland interniert. 1945 bis 1948 setzte sich die Geschichte als NKWD-Speziallager (NKDW – Volkskommissariat für innere Angelegenheiten der Sowjetunion) mit 15.000 Internierten, größtenteils Deutsche, fort. Mehr als 10.000 Opfer dieser Lager ruhen auf den dortigen Friedhöfen.
Gedenken in Fünfeichen kann ein kleiner Baustein für den Frieden sein. „Freunde des Friedens“, die sich um den Sohn eines italienischen Kriegsgefangenen (Militärinternierter) in Fünfeichen, Gennaro Guida, gesammelt haben, bereiten gemeinsam mehrere Treffen in Fünfeichen vor.
Einmalige Veranstaltung:
Es wird angestrebt, dass daran ehemalige Kriegsgefangene bzw. ihre Nachkommen aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, der Ukraine und anderen Nationen teilnehmen.
In einer ersten Phase soll im September 2023 ein informelles Treffen mit Kontaktpersonen und Multiplikatoren geben. Bei diesem Treffen werden die Gedenkstätte Fünfeichen vorgestellt, organisatorische Fragen besprochen und Kontaktdaten ausgetauscht. Dieses Treffen wird durch den Verein “Freunde des Friedens Neubrandenburg e.V.” organisiert.
In einer zweiten Phase sollen Anfragen und Einladungen für ein Treffen im Mai 2024 in Fünfeichen an entsprechende Institutionen, Organisationen und Betroffene verschickt werden und die unmittelbare Vorbereitung des Treffens erfolgen.
In einer dritten Phase soll das Treffen vom 10. bis 12. Mai oder vom 24. bis 26. Mai 2024 in Neubrandenburg mit bis zu 30 Gästen und etwa 30 Neubrandenburgern und Neubrandenburgerinnen stattfinden.
Ablauf:
Freitag
- individuelle Anreise und Bezug der Unterkünfte
- gemeinsames Abendessen (etwa 40 Personen)
Sonnabend
- vormittags Besuch der Gedenkstätte Fünfeichen unter Teilnahme interessierter Bürger der Region Neubrandenburg
- gemeinsames Mittagessen der Gäste mit den Gastgebern (etwa 50 Personen)
- Besuch einer Einrichtung mit von Kriegen betroffenen Geflüchteten
- abends Friedensfest im „Garten der Nationen“ am Reitbahnsee mit etwa 60 Personen (Soziokulturelles Zentrum, Herr Sascha Lübz)
Sonntag
- Besuch des KZ-Gedenkorts Neubrandenburg-Waldbau
- Abschlusszeremonie
- Mittagessen
- Verabschiedung und individuelle Heimreise
Veranstaltung mit Wiederholungscharakter:
Die „Freunde des Friedens“ aus Neubrandenburg (vertreten durch Jürgen Kalkbrenner) und aus Florenz (vertreten durch Gennaro Guida) haben einen engen Kontakt zueinander aufgebaut. Bei einem Besuch der Neubrandenburger zum Europäischen Sozialforum vom 09. bis 12. November 2022 in Florenz wurde in drei Veranstaltungen durch Frau Wolf vom Stadtarchiv Neubrandenburg die Gedenkstätte Fünfeichen vorgestellt. Zugleich haben die italienischen und deutschen „Freunde des Friedens“ für einen Besuch von Neubrandenburg zur Erinnerung für den Frieden geworben.
Die von Herrn Guida und seiner Tochter in Florenz geschaffenen Strukturen bieten Schülern höherer Schulen, Studenten und interessierten Bürgern Gedenkreisen nach Neubrandenburg an. Die Reise- und Übernachtungskosten sollen durch die Teilnehmer getragen werden.
Der Verein „Freunde des Friedens Neubrandenburg e.V.“ unterstützen durch folgende
Aktivitäten:
- Erstellen und Organisieren des Veranstaltungsprogramms
- Werben für private Unterbringung und Kontakte
- Organisation der kommerziellen Unterbringung
Unterstützer:
Friedensbündnis Neubrandenburg, Soziokulturelles Bildungszentrum Neubrandenburg e.V. (SKBZ, Herr Sascha Lübz), Frau Dr. Constanze Jaiser (RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe vom Verein RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V.), Herr Dr. Harry Schulz (ehemaliger Koordinator für Gedenkarbeit in Neubrandenburg), Rosa Luxemburg Stiftung MV (Regionalbüroleiterin Frau Katharina Schlaack) sowie weitere Privatpersonen.
Kontakt für Deutschland:
Jürgen Kalkbrenner, E-Mail: info@freunde-des-friedens-nb.de
Kontakt für Italien:
Gennaro Guida, E-Mail: gennaromariaguida@libero.it
Stand vom 05.03.2023